
1957 war ein Jahr der spannenden Transformationen im Hollywood-Kino. Während die klassische Ära des Studiofilms langsam ihrem Ende entgegen ging, begann eine neue Welle von Filmemachern aufzusteigen, die mutige und experimentelle Geschichten erzählen wollten. Einer dieser visionären Regisseure war Charles Laughton, bekannt für seine ikonischen Schauspielleistungen in Filmen wie “Mutiny on the Bounty” (1935) und “The Hunchback of Notre Dame” (1939).
Laughtons Regiedebüt “The Night of the Hunter” ist ein düsterer Gothic-Thriller, der sich von den gängigen Hollywood-Produktionen seiner Zeit abhob. Inspiriert von dem gleichnamigen Roman von Davis Grubb erzählt der Film die Geschichte von Reverend Harry Powell, einem charismatischen Prediger mit einer dunklen Vergangenheit.
Powell, gespielt vom großartigen Robert Mitchum in einer ikonischen Rolle, ist ein Mann des Glaubens, doch seine Religiosität verbirgt einen finsteren Plan: Er möchte sich an den Witwerin Willa Harper (Shelley Winters) heranmachen, um ihr Geld zu stehlen, das ihre verstorbenen Kinder versteckt haben. Die Kinder, John und Pearl, sind durch den Tod ihres Vaters traumatisiert, und Powell nutzt seine manipulative Natur, um ihnen näherzukommen und ihr Vertrauen zu gewinnen.
Doch die Kinder sehen durch Powells Fassade – sie spüren seinen wahren Charakter. Ihre unschuldige Naivität und ihre Angst vor dem gefährlichen Prediger geben dem Film eine unerwartete Spannung. Die Kameraarbeit von Stanley Cortez, der später für seine Arbeit an “The Hustler” (1961) bekannt wurde, verstärkt die düstere Atmosphäre des Films durch raffinierte Lichteffekte und tiefe Schatten.
Die Charaktere in “The Night of the Hunter”:
Name | Schauspieler | Beschreibung |
---|---|---|
Reverend Harry Powell | Robert Mitchum | Ein charismatischer Prediger mit einem finsteren Geheimnis |
Willa Harper | Shelley Winters | Eine Witwerin, die versucht, ihre Kinder zu schützen |
John Harper | Billy Chapin | Willas älterer Sohn; voller Angst und Misstrauen gegenüber Powell |
Pearl Harper | Sally Jane Rapp | Willas jüngere Tochter; treuherzig und naiver als ihr Bruder |
Wichtige Themen in “The Night of the Hunter”:
- Der Kampf zwischen Gut und Böse: Die Geschichte von “The Night of the Hunter” ist ein klassischer Kampf zwischen dem Guten, repräsentiert durch die unschuldigen Kinder, und dem Bösen, verkörpert durch den manipulativen Reverend Powell.
- Die Macht der Manipulation: Powell nutzt seine religiöse Autorität und seinen Charme, um Willa Harper und ihre Kinder zu manipulieren. Dies zeigt die Gefahr von falschen Propheten und der Anfälligkeit des Menschen für Manipulation.
- Die Bedeutung von Familie: Die enge Bindung zwischen den Geschwistern John und Pearl ist ein zentraler Bestandteil der Geschichte. Sie lernen sich gegenseitig zu schützen und finden in ihrer Liebe zueinander Trost und Stärke.
Produktionsmerkmale:
- Regisseur: Charles Laughton
- Drehbuch: James Agee (adaptiert aus dem Roman von Davis Grubb)
- Kamera: Stanley Cortez
- Musik: Walter Schumann
- Produktion: United Artists
“The Night of the Hunter” ist ein Meisterwerk des Gothic-Thrillers. Mit seiner düsteren Atmosphäre, seinen komplexen Charakteren und seinem fesselnden Handlungsverlauf ist der Film eine unvergessliche Erfahrung für jeden Cineast.
Laughtons Regiedebüt war nicht nur kommerziell erfolgreich, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung des modernen Horrorfilms. Der Einfluss von “The Night of the Hunter” kann in zahlreichen späteren Filmen, wie beispielsweise “Psycho” (1960) oder “Cape Fear” (1991), nachgewiesen werden.