
1928, ein Jahr voller Wandel und Aufbruch. Die Welt erhob sich aus den Trümmern des Ersten Weltkrieges, und eine neue Ära der Kunst und Kultur bahnte sich ihren Weg. Inmitten dieser dynamischen Zeit entstand ein Film, der die wilde Energie des New Yorker Jazzlebens einfängt: “Queens”.
Dieser Stummfilm, unter der Regie des damals aufstrebenden Regisseurs Edward Sloman, erzählt die Geschichte von zwei jungen Frauen – Mary und Helen – deren Wege sich im pulsierenden Herzen von Manhattan kreuzen. Mary, eine ambitionierte Tänzerin, träumt davon, den großen Durchbruch zu schaffen. Helen hingegen, aus gutem Hause stammend, sehnt sich nach Freiheit und Abenteuern außerhalb ihres geordneten Lebens.
Der Film spielt in den legendären Jazzclubs der Stadt, wo die Musik pulsiert und die Tanzfläche brodelt. Die Kamera folgt Mary und Helen durch die nächtlichen Gassen New Yorks, vorbei an glitzernden Theatern und dunklen Hinterhöfen, stets begleitet von dem unwiderstehlichen Rhythmus des Jazz.
Die Darsteller*innen liefern eine energiegeladene Performance ab. Florence Vidor verkörpert die leidenschaftliche Mary mit einer Mischung aus Entschlossenheit und Verletzlichkeit. Helen wird von der talentierten Betty Bronson gespielt, die ihre Sehnsucht nach Freiheit und Selbstentfaltung eindringlich zum Ausdruck bringt.
“Queens” ist mehr als nur ein Film über Jazz und Tanz. Der Film beleuchtet auch gesellschaftliche Themen seiner Zeit. Die Rolle der Frau in einer männlich dominierten Welt wird kritisch hinterfragt. Marys Kampf um Anerkennung in der Welt des Showbusiness spiegelt die Herausforderungen wider, denen Frauen damals konfrontiert waren. Helens Bruch mit den Konventionen ihrer Familie zeigt den Wunsch nach Selbstbestimmung und Emanzipation.
Die technische Brillanz von “Queens”.
Technisch gesehen war “Queens” ein bahnbrechendes Werk für seine Zeit. Die Kameraführung des erfahrenen Kameramanns Karl Struss ist meisterhaft. Er nutzt innovative Perspektiven und Lichtsetzung, um die Atmosphäre der Jazzclubs und das pulsierende Leben der Stadt einzufangen.
Die Musik im Film, komponiert von dem renommierten Bandleader Paul Whiteman, unterstreicht perfekt die emotionale Stimmung jeder Szene.
“Queens” - Ein vergessener Juwel der Stummfilmzeit.
Obwohl “Queens” bei seiner Erstaufführung einen beachtlichen Erfolg feierte, geriet er in den folgenden Jahrzehnten weitgehend in Vergessenheit. Doch seine Bedeutung für die Filmgeschichte sollte nicht unterschätzt werden. Der Film bietet einen einzigartigen Einblick in die kulturelle und gesellschaftliche Atmosphäre des New Yorker Jazzlebens in den späten 1920er Jahren.
Heute, dank der Bemühungen von Filmarchivaren und Cinephilen, erlebt “Queens” eine Renaissance. Digitale Restaurierungen ermöglichen es uns, diesen vergessenen Juwel in seiner vollen Pracht zu genießen. Für Filmbegeisterte und all jene, die sich für die Geschichte des Kinos interessieren, ist “Queens” ein Muss.
EinTableau der Charaktere:
Charakter | Darsteller*in | Beschreibung |
---|---|---|
Mary | Florence Vidor | Eine ambitionierte Tänzerin, die den großen Durchbruch sucht. |
Helen | Betty Bronson | Eine junge Frau aus gutem Hause, die nach Freiheit und Abenteuer sehnt sich. |
Jack | Owen Moore | Marys Verehrer, ein Musiker in einem Jazzclub. |
Ein Einblick in die Produktionsdetails:
- Regisseur: Edward Sloman
- Drehbuch: Benjamin Glazer, basierend auf einer Geschichte von Frances Marion
- Kamera: Karl Struss
- Musik: Paul Whiteman und seine Band
- Produktionsfirma: Fox Film Corporation
“Queens” ist ein Film, der zum Nachdenken anregt. Er zeigt die Herausforderungen und Chancen, denen Menschen in einer Zeit des Wandels und der Umbrüche gegenüberstehen. Seine Botschaft von Freiheit, Selbstbestimmung und dem Traum vom Glück ist zeitlos und relevant. Die energiegeladene Musik, die dynamische Kameraführung und die leidenschaftlichen Leistungen der Darsteller*innen machen “Queens” zu einem unvergesslichen Kinoerlebnis.
Warum sollten Sie sich “Queens” ansehen?:
- Einzigartiges Zeitzeugnis: Der Film bietet einen faszinierenden Einblick in die Kultur und das Leben des New Yorker Jazzlebens in den späten 1920er Jahren.
- Visuell fesselnd: Die Kameraarbeit von Karl Struss ist meisterhaft und schafft eine unverwechselbare Atmosphäre.
- Emotionale Musik: Paul Whitemans Score unterstreicht perfekt die emotionale Stimmung des Films.
- Zeitlose Themen: Der Film befasst sich mit gesellschaftlichen Themen wie der Rolle der Frau, der Sehnsucht nach Freiheit und dem Traum vom Glück.
- Ein vergessener Juwel: “Queens” ist ein Film, der verdient wiederentdeckt zu werden.